Durch die Zusammenstellung von rund sechzig Werken bietet das Kunsthaus Zürich eine noch nie dagewesene Gelegenheit, den Zeichner Füssli in seiner innovativsten und aufregendsten Form zu erleben, als Autor einer faszinierenden Bilderwelt, die sich ebenso aufreizend wie abgründig ausnimmt.

Fuessli_La-Debutante
Johann Heinrich Füssli, La Débutante, 1807, Tate, presented by Lady Holroyd in accordance with the wishes of the late Sir Charles Holroyd, 1919, Foto © Tate
Fuessli_Frau-mit-langen-Zoepfen
Johann Heinrich Füssli, Frau mit langen Zöpfen, die eine in einem Brunnen gefangene Person neckt, sowie Studie zu Ezzelin und Meduna, 1817–1822, Staatliche Kunst- sammlungen Dresden, Foto © Kupferstich-Kabinett, SKD, Herbert Boswank
Fuessli_Rueckenansicht-einer-stehenden-Frau
Johann Heinrich Füssli, Rückenansicht einer stehenden Frau, um 1796–1800, The Courtauld, London (Samuel Courtauld Trust), Foto © The Courtauld
Fuessli_Drei-promenierende-Damen
Johann Heinrich Füssli, Drei promenierende Damen, um 1800, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Geschenk des Vereins der Freunde des Kupferstichkabinetts, 1914, Foto © 2022 Kunstmuseum Basel
Fuessli_Symplegma-eines-Mannes
Johann Heinrich Füssli, Erotische Zeichnung mit drei Frauen und einem liegenden Mann, um 1809/10, Victoria and Albert Museum, London. Given by Michael Sadleir, London, Foto © Victoria and Albert Museum, London
Fuessli_Dame-in-Antikensaal
Johann Heinrich Füssli, Frau in einer Skulpturengalerie, 1798, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto © Kupferstich-Kabinett, SKD, Andreas Diesend
Fuessli_Sophia-Fuessli-mit-grossen-Haarwickeln
Johann Heinrich Füssli, Sophia Füssli mit grossen Haarwickeln und rosa Handschuhen vor braunem Vorhang, 1790, Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung, Geschenk von Freunden und Förderern, 1914
Fuessli_Drei-Frauen-mit-Koerben
Johann Heinrich Füssli, Drei Frauen mit Körben, eine Treppe heruntersteigend, um 1800, Nottingham City Museums & Galleries, Foto © Nottingham City Museum and Art Gallery

Füsslis Bild der modernen Frau: Herausfordernd, selbstbewusst

Eintritt

CHF 23.–/18.– (ermässigt und Gruppen) beinhaltet den Zutritt zur Sammlung. Freier Eintritt für Mitglieder sowie Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre.

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Hinweis für Gruppen

Aus organisatorischen Gründen ist eine Voranmeldung erforderlich. info@kunsthaus.ch, +41 44 253 84 84

Wo befindet sich die Ausstellung?

Im Chipperfield-Bau 2. OG

Wo man idealisierte Körper in den anmutigen Posen und Proportionen antiker Statuen erwarten würde, begegnen uns stattdessen Frauen, deren Körper durch steife Mieder, Taillenbänder, gerüschte Ärmel und spitze Schuhe definiert und deren Köpfe von Frisuren der komplexesten und bizarrsten Art gekrönt werden. Füssli zeigt nicht die unterwürfigen und erotisierten Akte von Malern wie Boucher, Fragonard oder Ingres, sondern seine weiblichen Figuren nehmen eine betont herausfordernde Haltung ein. Selbstbewusst erwidern die Frauen die Blicke der Betrachterinnen und Betrachter oder ignorieren diese gänzlich. In der Regel präsentiert Füssli seine Frauen als Einzelfiguren, die geradezu unnahbar auftreten. In Gruppen versammelt, können ihre Aktivitäten geheimnisvoll wirken; in erotischen Szenen wiederum scheinen die Frauen stets die Kontrolle zu wahren.

Zweifelsohne hat Füsslis Interesse an der weiblichen Figur seinem zeichnerischen Schaffen neue Wege eröffnet; es gibt in seiner gesamten zeichnerischen Produktion keine Werke von grösserer technischer Komplexität. In Ausstellung und Katalog werden die Vielfalt der weiblichen Frisuren, die Rolle und Präsenz von Sophia Rawlins in Füsslis Werk und das neue Bild der mächtigen weiblichen Figur untersucht sowie der Einfluss des libertären Umfelds auf die kreative Vorstellungskraft des Künstlers.
Die Ausstellung kuratiert von Dr. Jonas Beyer, entstand in enger Zusammenarbeit mit The Courtauld, London.

Unterstützt von der Elisabeth Weber-Stiftung, Boston Consulting Group sowie Albers & Co AG. Der Katalog wurde unterstützt von der Wolfgang Ratjen Stiftung, Vaduz.

Ausstellungsansicht, Foto © Caroline Minjolle

Unterstützt von.

Abb. oben: Johann Heinrich Füssli, Halbfigur einer Kurtisane mit Federbusch, Schleife und Schleier im Haar, um 1800 –1810, Kunsthaus Zürich, Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern, 1934