Im Zentrum der Ausstellung stehen verschiedene – auch widersprüchliche – Perspektiven auf den historischen Kontext, in dem der Waffenproduzent und Mäzen Emil G. Bührle seine Sammlung aufbaute: Hervorgehoben werden Biografien von früheren Eigentümerinnen und Eigentümern einzelner Werke, deren Veräusserung unter heute fragwürdigen Umständen erfolgte, und die Frage, wie ein differenzierter Umgang mit Geschichte in der unmittelbaren Gegenwart gelingen kann.

Was erfahren Sie in dieser Ausstellung?

Eintritt

Sammlung Ticket: CHF 24.–/17.–* (Zutritt zur Sammlung + ausgewiesene Ausstellungen)
*ermässigt und Gruppen
Freier Eintritt für Mitglieder und Kinder bis 13 Jahre.

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Hinweis für Gruppen

Aus organisatorischen Gründen ist eine Voranmeldung erforderlich. info@kunsthaus.ch, +41 44 253 84 84

Die Sammlung Emil Bührle enthält zahlreiche einzigartige Werke von grossem kunsthistorischem Wert. Gleichzeitig ist sie aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte äusserst umstritten. Dieser Zwiespalt muss benannt werden. Das Kunsthaus Zürich ist der Meinung, dass diese Sammlung gezeigt werden soll: Die Werke haben keinen Anteil an dem unfassbaren Unrecht, das die Nationalsozialisten begangen haben. Sie legen aber Zeugnis davon ab. So können sie Anlass sein, den Opfern des NS-Terrors zu gedenken, ihre Schicksale zu evozieren und die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg kritisch zu reflektieren.

Die Ausstellung ist ein erster Schritt in einem längeren Prozess. Sie wirft Fragen auf, kann aber nur erste Antworten liefern. Sie skizziert den historischen Kontext, in dem die Sammlung Emil Bührle entstanden ist und stellt die enge Verflechtung der Zürcher Kunstgesellschaft mit Emil Bührle dar. Sie zeigt den jetzigen Stand der Provenienzforschung zur Geschichte von einigen Werken auf, die jüdischen Sammlerinnen und Sammlern gehörten, die Opfer der NS-Verfolgung wurden. Das Kunsthaus will über diese Themen sprechen.

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Alle Werke online besuchen

In unserer Sammlung Online können Sie nebst den Werken der Bührle-Sammlung über 3000 Werke durchstöbern.

Wo befindet sich die Ausstellung?

Im Chipperfield-Bau 2. Stock, siehe den interaktiven Besucherguide!

Die Ausstellung zeigt mehr als die Hälfte der Werke der Stiftung Sammlung E. G. Bührle und verläuft in drei Phasen. Eröffnet im November 2023, erfährt sie im Frühjahr 2024 eine weitere inhaltliche Vertiefung, ergänzt von einem Rahmenprogramm (Phase 2). Nach der Veröffentlichung des Schlussberichts des Historikers Raphael Gross im Sommer 2024, der aktuell die Provenienzforschung der Stiftung überprüft, wurde nun im November 2024 die dritte Phase umgesetzt. Neben einer Überarbeitung der Wandtexte wurde der Raum der Jüdischen Sammlerinnen und Sammler neu gestaltet, um zusätzliche Informationen und Perspektiven zu präsentieren.

Die Ausstellung beginnt in der Vergangenheit und endet mit Fragen nach der Zukunft. Dabei werden in Audio- und Videobeiträgen unterschiedliche Meinungen präsentiert. Wir möchten gerne auch erfahren, was Sie denken und fühlen. Die digitale Besucherumfrage und die Wand im letzten Raum der Ausstellung, an der Sie Ihre Fragen und Meinungen platzieren können, bieten dazu Gelegenheit. So werden Sie Teil des Prozesses, in dem das Kunsthaus seine gesellschaftliche Rolle überdenkt.

Aktualisierung vom 14. Juni 2024

Das Kunsthaus Zürich wurde von der Stiftung Sammlung E. G. Bührle darüber informiert, dass sie für sechs Werke der Sammlung Lösungen mit den Rechtsnachfolgern der früheren Eigentümer suchen.
Der Stiftungsrat hat die Werke einer erneuten Provenienzabklärung unterzogen. Grund dafür sind die neuen «Best Practices» zum Umgang mit NS-Raubkunst, die das US State Department im März 2024 veröffentlicht hat. Diese stellen eine erweiterte Interpretation der sogenannten «Washington Principles» von 1998 dar. Diese Praxis entspricht der im März 2023 verabschiedeten neuen Provenienzstrategie des Kunsthauses Zürich.

Wir begrüssen diesen Schritt und die Haltung der Stiftung Sammlung Emil Bührle, auch wenn wir es mit Blick auf unsere Besucherinnen und Besucher bedauern, dass fünf der Bilder von der Stiftung Bührle am Donnerstag, 20. Juni, aus den Räumen des Kunsthauses entfernt werden. Die Stiftung handelt hier aber nachvollziehbar gemäss dem Subventionsvertrag mit der Stadt Zürich und den Bestimmungen des Dauerleihvertrages.

Medienmitteilung der Stiftung Sammlung E.G. Bührle

Statement des Kunsthaus Zürich im Fall Sammlung Bührle

Infografik

Bührle Website 1_DE


Erfahren Sie die Bührle Neupräsentation online! Hier finden Sie alle Ausstellungstexte, Audiobeiträge und mehr und können in der Besucherumfrage abstimmen.

#kunsthauszürich

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