Albert Weltis Gemälde, allen voran seine «Walpurgisnacht», sind bekannt und beliebt bei Kunsthaus-Fans. Weniger bekannt ist, dass sich Welti (1862 Zürich –1912 Bern) gerade in seiner Druckgrafik intensiv mit dem Aspekt einer visionär gesteigerten Wahrnehmung beschäftigt hat. Von Welti besitzt die Grafische Sammlung einen sehr reichen Bestand an Druckgrafiken: von seinen «Phantastereien», die er in der Gebrauchsgrafik auslebte, bis zu grossformatigen, fantasiegeladenen Meisterblättern, darunter «Die Fahrt ins zwanzigste Jahrhundert». Was den «spukhaft-dämonischen Zug» angeht, der viele dieser Drucke auszeichnet, mag dieser teilweise auf den Einfluss seines Lehrers Arnold Böcklin zurückgehen. Ausschliesslich damit kann er aber nicht erklärt werden.
Das grafische Werk von Welti, der immer wieder den Bezug zur älteren Kunst suchte, wird mit dieser Ausstellung in das grössere Panorama fantastischer Kunst in der Zeit um 1750 bis 1900 eingeordnet.

Abb.: Albert Welti, Die Fahrt ins zwanzigste Jahrhundert, 1899 Kunsthaus Zürich